Dezember 2021
Text: Benjamin Berggold; Fotos: unsplash
Die Maßnahmen der österreichischen Regierung zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie ändern sich laufend. Hier den Überblick zu bewahren, ist oft nicht ganz einfach. Als internationale Veranstaltungsagentur ist es für uns wichtig, nicht nur in Österreich den Überblick über alle erforderlichen COVID-19 Regelungen und Präventionsmaßnahmen zu behalten, sondern auch international immer informiert zu bleiben. Die Regelungen sind teilweise sehr unterschiedlich und verändern sich laufend.
Hier einen tagesaktuellen und vergleichbaren Überblick zu bekommen und Prognosen für die Zukunft zu treffen, klingt zunächst wie eine unlösbare Aufgabe. Aufgrund aktueller Projekte analysieren wir unter anderem Deutschland, Dubai und Südkorea laufend. Wir möchten mit diesem Artikel einen Einblick geben, mit welchen Tools wir arbeiten, um weiterhin international Planen zu können.
Tagesaktuelle Updates
Einen schnellen, aber oberflächlichen Überblick verschafft der „Oxford COVID-19 Government Response Stringency index“ – der Richtlinien im Zeitverlauf oder zwischen Ländern vergleicht. Um solche Vergleiche zu ermöglichen, betreibt ein Team der Blavatnik School of Government der Universität Oxford eine Datenbank mit Maßnahmen zur Reaktion auf Pandemien und leitet daraus einen Index der Maßnahmen ab. Mehr als 100 freiwillige Akademiker*innen und Student*innen sammeln öffentlich zugängliche Informationen zu staatlichen Reaktionsmaßnahmen. Diesen werden bestimmte Bewertungen zugewiesen, aus denen dann eine zusammengesetzte Punktzahl zwischen 0 und 100 abgeleitet wird – je höher die Punktezahl, desto strikter die Maßnahmen.
Die tagesaktuelle „Heat Map“ des „Oxford COVID-19 Government Response Stringency index“ kann hier abgerufen werden.
Zu beachten ist allerdings, dass das Oxford-Team derzeit keine subnationalen Daten erhebt, was bedeutet, dass der Index lokale Maßnahmen in großen oder föderalen Ländern nicht perfekt erfasst. Eine Maßnahme, die nur in einer oder zwei Regionen in Kraft ist (z.B. in Österreich auf Bundeslandebene), trägt weniger zum Index bei, als eine landesweite Richtlinie. Gleichzeitig können Regeln, die nur in einer oder zwei Regionen gelten, auch die Gesamtpunktzahl eines ganzen Landes erhöhen.
Blick in die Zukunft
Ein tagesaktueller Überblick hilft aber wenig für Events, die teilweise weit in der Zukunft stattfinden sollen. Wir können die historischen Daten verwenden, um Rückschlüsse zu der Härte an Restriktionen in den jeweiligen Ländern zu treffen. War ein Land in der Vergangenheit bereits oft in einem “harten Lockdown”, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dieser wieder als Mittel zur Eindämmung der Infektionszahlen gewählt wird (die Bereitschaft der Politik diese Maßnahme einzusetzen ist größer). Zusätzlich zu den historischen Daten spielt die Impfbereitschaft (oder -pflicht) der Bevölkerung, und damit die Impfquote, eine entscheidende Rolle. Je höher die Impfquote, desto wahrscheinlicher sind gelockerte Restriktionen (und dadurch Veranstaltungen) in der Zukunft möglich.
Eine internationale und aktuelle Auflistung der Impfquoten in den jeweiligen Ländern ist hier einzusehen.
Die Rückschlüsse, die sich dadurch ableiten lassen, stellen allerdings keine Garantie dar. Es handelt sich vielmehr um vage Prognosen, die ausschließlich zur Orientierung dienen – die tatsächlichen Entwicklungen (Stichwort: Mutationen) können stark abweichen. Trotzdem schaffen uns diese Zahlen eine erste Basis, um weiterhin international planen und beraten zu können.